Sonntag, 24. Januar 2016

Seife selber machen

Hallo ihr Lieben, 
wie in meiner Monatsplanung versprochen, kommt nun der Bericht zum Seifen selber machen.
Los geht´s:

Zuerst einmal sei gesagt: Seifensieden ist ein schönes Hobby, aber bitte, bitte, bitte unterschätzt NIE die verwendete Natronlauge. Informiert euch genau, arbeitet mit Schutzkleidung und passt extrem auf!!!


Ich habe ja meine Seife mit der Lieblingsfreundin zusammen gesiedet. Seifensieden ist übrigens der Ausdruck für das Herstellen der Seife. 
Die Lieblingsfreundin hat nun schon einiges an Erfahrung. Und ganz ehrlich: ich war froh darüber, jemanden an meiner Seite zu haben, der weiß was er da tut. Denn man kann es nur immer wieder erwähnen: seid vorsichtig mit der Natronlauge beim Seifen machen. Das Zeug wird nicht umsonst Ätzlauge genannt. 


Das Buch "Naturseifen das reine Vergnügen" von Claudia Kasper ist von der Lieblingsfreundin. Darin findet man eine genaue Anleitung zum Sieden der Seife und auch jede Menge Rezepte für die Seifenherstellung. Daraus habe ich mir dann "meine" Seife ausgesucht. Wir haben eine einfache Pflanzenseife gemacht. 


Hübsch ist sie geworden, gell?

Nun erzähle ich euch mal, wie das Ganze dann bei uns ablief. 
Am 27.06. haben wir uns getroffen. An dem Tag haben wir die Seife gesiedet. Dafür braucht es ein bißchen Vorbereitung. Ihr braucht zuerst jede Menge Sachen. Ich erwähne absichtlich NICHT alles, ich möchte hier nämlich auf keinen Fall eine Anleitung zum Seifen machen für euch aufführen. Das Thema ist so umfassend und ich habe damit nicht genug Erfahrung. Am Ende meines Post lasse ich euch einen Link zu einer tollen Seite, die alles prima erklärt. Ich möchte euch hier nur einen Erfahrungsbericht zukommen lassen. Bitte habt Verständnis für diese Sicherheitsmaßnahme. Leider habe ich online nämlich auch schon Blogpost gesehen, mit so extrem fahrlässigem Verhalten (keine Schutzkleidung, nichts abgedeckt etc).

Was man unter anderem so zum Seifen sieden benötigt: einen großen Topf für die ganzen Fette. Der Topf sollte aufgrund des Kontaktes mit der Natronlauge nicht mehr mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Das gilt auch für alle anderen Sachen, die ihr benötigt. Dazu gehören: Formen für die Seife, einen Stabmixer, ein Gefäß um die Natronlauge anzumischen und noch einiges mehr. 

Wichtig ist: da man in der Küche arbeitet, müssen alle Lebensmittel, die sonst auf der Arbeitsplatte lagern, weit weg (wegräumen). Ebenso mußten die Katzen der Freundin das Feld räumen. Kleine Kinder sollten auf keinen Fall in der Nähe sein. Wie gesagt, oberste Vorsicht ist angesagt.

Die Arbeitsplatte haben wir gründlich mit Zeitung ausgelegt. 


Dann haben wir die Fette grammgenau abgewogen. Die Waage wird auch nur für die Herrstellung der Seifen verwendet. 
Danach folgte die Hexenküche: das Herstellen der Natronlauge. Mit destilliertem Wasser und extrem genau abgewogenem Natron. Hier liegt der absolute Knackpunkt an der Sache. Die Lieblingsfreundin wohnt so, dass wir "gezwungen" waren das Zeug in der Küche anzumischen. Sah dann so aus: offenes Fenster, abgewandtes Gesicht, Luft anhalten  (nicht umkippen weil zu lange angehalten) und quasi aus dem Fenster halten.  =) Safety first.  Wenn ihr die Möglichkeit habt, geht dabei nach draußen an die frische Luft. Die entstehenden Dämpfe sind ätzend. Daher war das volle Schutzprogramm angesagt: dicke, lange Handschuhe, Pullover mit langen Ärmeln eben so eine lange Hose (wie gesagt: wir haben im Ende Juni die Seife gesiedet, also kalt war es nicht, aber  wegen der Lauge nötig), Schutzbrille, gerne auch ein Mundschutz, Gesicht abgewandt. Da ich nicht genug geschützt war, habe ich riesigen Abstand zur arbeitenden Lieblingsfreundin eingehalten.....und trotzdem leicht gespürt wie es in der Nase wegen der Lauge kribbelte. Also ganz ehrlich, ungefährlich ist das nicht. Aber so lange man gut aufpasst, sorgfältig arbeitet, ist alles ok.

Die Lauge entwickelt reichlich Wärme und kam zum Abkühlen auf das gesicherte Fensterbrett.  
Das Fett haben wir in der Zeit auf die benötigte Temperatur erwärmt. 
Wenn es soweit ist, wird noch mal kontrolliert, das sich keine Kristalle in der Lauge gebildet haben, denn die würden die Seife unbrauchbar machen. 

Die Lauge wird langsam zu den Fetten gefügt. Dann mischt man ganz vorsichtig mit dem Stabmixer. Bei dieser Seife ging die Verarbeitung recht fix. Während der Verseifung verbindet sich die Lauge mit den Fettsäuren und bildet Seifenmoleküle. Sie fing recht schnell an auszusehen wie Vanillepudding und zeichnete (heißt, sie hat eine Spur hinterlassen, wenn man vorsichtig obendrauf getröpfelt hat mit der Masse). Zu dieser Seife haben wir ein bißchen Duft und ein paar Pigmente gegeben. 

Dann kam die Masse in die vorbereiteten Formen. Immer noch in voller Schutzausrüstung. Denn auch die Rohseife ist stark ätzend. Die ganze Zeit stand eine Flasche mit Essig in unserer Nähe, falls doch was daneben geht und wir neutralisieren müssen.
Ich habe keine Fotos von der Herstellung gemacht. Das war so schon aufregend genug für mich. Beim nächsten Mal würde ich das wohl mit reichlich Sicherheitsabstand machen. Die benutzten Sachen werden ordentlich mit viel Wasser und Spüli gereinigt und verräumt. Nach wie vor Sicherheitskleidung an. Die Zeitung vom Auslegen am besten direkt in der Müll. Und zwar so, dass da keiner mit in Kontakt kommen kann.  

Nach dem Einfüllen in die Form, kamen die Formen in ein Schlafbettchen aus Handtüchern in einer Schublade. Dort durften sie ruhen und sich entwickeln. Die Lieblingsfreundin hat sie 24 Stunden später aus der Form geholt und geschnitten.
Dann müssen die Seifen noch 4-8 Wochen (je nach Sorte) nachreifen. Erst dann darf man sie verwenden. Die Lieblingsfreundin geht immer auf Nummer sicher und macht einen PH Test. Finde ich sehr gut. "Meine" Seife war dann komplett fertig am 9.08., also ein bißchen Geduld braucht man auch. ;)
Ihr seht, schon reichlicher Aufwand, den man zum Seifensieden macht. Ich möchte mich auch noch mal bei der Lieblingsfreundin bedanken, dass sie mit mir diese Hexenküche gemacht hat. Es lohnt sich. Die Seifen sind echt toll. Und auch mir hat es Spaß gemacht, selbst wenn ich großen Respekt vor der Lauge hatte. Ich denke aber: Respekt schützt vor Unachtsamkeit und somit vor Fehlern. 

Gelagert werden die fertigen Seifen am besten in einem Papierkarton. Dort kann eventuell noch verdunstendes Wasser entweichen. 

So, und nun noch der versprochene Link für euch . Schaumzwerg macht wunder, wunderschöne Seifen. Und sie hat euch ausführlich erklärt, wie das mit dem Seifensieden funktioniert. Wenn ihr gut informiert seid, euch an Sicherheitshinweise haltet, ist es gar nicht mega gefährlich und ein wirklich tolles Hobby. Aber unterschätzt auch nicht die von der Natronlauge und Rohseife ausgehenden Gefahren. 

Alternative, die ungefährlicher ist
Solltet ihr gerne mit Kindern oder einfach auch ohne die Gefahr durch die Lauge, Seife machen wollen, dann greift einfach auf Glycerinseife zurück. Das ist auch eine schöne Alternative. Außerdem ist da jede Menge Spielraum was Deko (Farbe, Form und Duft) angeht gegeben. Auf jeden Fall ist Seife aus Glycerinseife zu machen mit Kindern eine schöne Möglichkeit. Da können die tollsten Formen hergestellt werden und auch zum Beispiel bunte Gummitiere eingearbeitet werden. 

Ich hoffe, ihr hattet Spaß mit meinem Bericht. Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, dann hinterlasst mir die gerne in den Kommentaren. 


Und zum Abschluß noch: wie immer mußte Pünktchen sich mein Fotoset genau ansehen und mal aus sicherer Entfernung an der Seife schnuppern. 

Alles Liebe, Meike....mit nicht ganz so trockenen Händen dank der tollen Seife =)

1 Kommentar:

  1. Oh das klingt nach Wissenschaft! Nix für mich, so gern ich es eigentlich mal ausprobieren wollte. Toll, dass Du Dich durch diese "Gefahrenquelle" durchgearbeitet hast und das ohne größere "Unfälle" ;-)
    LG

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